Richtig kühl im Sommer Teil 1🧊 Klimaanlagen fürs Zimmer – Kaufberatung und Kaufempfehlung

Klimageräte, ob mobil oder fest verbaut, versprechen kühle Zimmer. Doch was leisten die Geräte und was nicht? Wir geben eine Einschätzung ab und empfehlen getestete Geräte.


Inhalt:


Imn unserem Beitrag geht es ausschließlich um kleine Klimageräte, mit denen Sie ein Zimmer oder kleines Apartment kühlen können.

Klimaanlage kurz erklärt: Splitgerät (fest montiert) und Monoblock (mobiles Gerät)

Glück hat, wer eine zentrale Klimaanlage im Wohnhaus hat. Doch in unseren Gefilden ist das eher unüblich. Deshalb gibt es Klimaanlagen zum Nachrüsten der eigenen vier Wände. Hier unterscheiden wir Split- und Monoblockgeräte.

Splitgerät

Klimaanlage- Splitgerät

Beim Splitgerät hängt ein Teil der Klimanlage außen an der Wand und ein Teil im zu kühlenden Raum. Die Geräte arbeiten sehr energieeffizient und kühlen sehr gut, aber sie sind recht teuer und müssen durch eine Fachfirma montiert werden. Es ist beispielsweise ein Mauerdurchbruch notwendig. Deshalb sind sie für normale Mietwohnungen ungeeignet, außer die Mieter*innen einigen sich mit dem/r Vermieter/in über einen Einbau.

Monoblock

Klimaanlage- Monoblock mit Abluftschlauch

Monoblock-Geräte bestehen aus einem Block und leiten über einen Abluftschlauch ihre Abwärme nach draußen. Dieser Schlauch wird ins offene Fenster gehangen. Sie haben eine sehr schlechte Kühlleistung sowie einen hohen Energieverbrauch. Dafür können sie Mieter*innen uneingeschränkt nutzen, da die Gräte mobil sind. Außerdem gibt es mobile Klimaanlagen bereits ab 300 Euro.

Vergleich: Vor- und Nachteile Klimaanlage Splitgerät vs. Monoblock

Splitgerät:

  • aufwendige Montage, da Mauerdurchbruch erforderlich
  • erfolgt durch Fachfirma
  • kaum für Mietwohnungen geeignet

Monoblock:

  • beliebig mobil aufstellbar
  • keine Montage (ausgenommen Abluftschlauch)
  • für Mietwohnungen geeignet

Splitgerät:

  • Kompressor an Außenwand, dadurch nur dort geringe Lärmentwicklung
  • im Innenraum sehr ruhig

Monoblock:

  • laut bis 60 db keine Seltenheit 1

Splitgerät:

  • sehr hohe Kühlleistung
  • 40 Kubik­meter großen Raum von 30 auf 24 Grad Celsius in sechs Minuten 2

Monoblock:

  • schlechte Kühlleistung
  • 40 Kubik­meter großen Raum von 30 auf 24 Grad Celsius in 30 und mehr Minuten 2

Splitgerät:

  • klimaschädliches Difluor­methan (R32) 2

Monoblock:

  • klimafreundliches Propan (R290) 1

Splitgerät:

  • geht direkt nach draußen

Monoblock:

  • wird über Schlauch aus Zimmer geleitet
  • Schlauch heizt Zimmer zusätzlich auf
  • Abluft geht aus angekipptem Fenster, dadurch wird warme Luft ins zu kühlende Zimmer gesaugt (Unterdruck)

Splitgerät:

  • weniger als 38 Euro/42 CHF im Jahr 2

Monoblock:

  • bis zu 140 Euro/153 CHF im Jahr 1

Splitgerät:

  • ab 700 Euro/770 CHF
  • gute Geräte ab 2100 Euro/2300 CHF 2

Monoblock:

  • ab 300 Euro/330 CHF
  • ausreichende Geräte ab 500 Euro/550 CH 2

Welche Klimaanlagen sollten Sie kaufen?

Splitgerät, wo es möglich ist

Wenn Sie die Möglichkeit eines Einbaus haben, dann sollten Sie auf jeden Fall ein Splitgerät nutzen. Diese haben eine hohe Kühlleistung und eine gute Energieeffizienz.

Aber beachten Sie: Das verwendete Kühlmittel ist sehr klimaschädlich, wenn es entweicht. Deshalb muss eine solche Anlage von einer Fachfirma eingebaut werden. Die sorgt für einen umweltgerechte und sichere Installation. Außerdem ist der Einbau in der Regel auch vom Kanton zu bewilligen.3

Testsieger Splitgeräte

Die Stiftung Warentest hat in der Ausgabe 6/2021 Klimaanlagen-Splitgeräte einem Test unterzogen. Testsiegerin wurde mit dem Qualitätsurteil Gut (2,1) die FTXJ35MW / RXJ35M von Daikin.4 Die kostet circa 2500 Euro/2740 CHF und kann beispielsweise bei KlimaStore 24 bestellt werden.

Die zweitplatzierte Klimaanlage im Test ist leider nicht viel preiswerter. Es ist die RAS-13PAVPG-E / RAS-13PKVPG-E von Toshiba4 Sie erhielt die Note 2,4 und kostet um die 2200 Euro/2400 CHF. Bei Breeze24 ist diese Anlage beispielsweise bestellbar.

FTXJ35MW / RXJ35M von Daikin

Monoblock, wenn nötig

Eine mobile Klimaanlage hat ein riesigen Haken. Sie entzieht der Zimmerluft die Wärme. Doch wohin mit dieser Wärme? Sie leitet diese aus dem Zimmer über einen Abluftschlauch. Der wird ins geöffnete Fenster gehängt. Dank dessen gelangt aber die heiße Sommerluft sofort wieder nach innen. Einige Klimageräte liefern deshalb eine Stoffabdichtung mit, die Sie ins Fenster hängen können. Damit soll verhindert werden, dass zu viel heiße Luft zurück ins Zimmer strömt. Dagegen, dass der Abluftschlauch das Zimmer aufheizt, können Sie kaum etwas machen.

Warum schreiben wir das? Aufgrund der beiden genannten Tatsachen, verbrauchen mobile Klimageräte sehr viel Energie bei einem sehr geringen Nutzen. Auch ist die Lautstärke der Geräte nicht unerheblich. Doch bevor Sie den Hitzetod sterben, können Sie natürlich durchaus ein solches Gerät verwenden.

Testsieger Monoblock

Aufgrund ihre schlechten Kühlleistung, des großen Energiebedarfs und der meist hohen Lautstärke konnte im Test des Stiftung Warentest keine Gerät besser als “Ausreichend” abschneiden. Am besten kam noch die ChillFlexPro AXP26U338CW von AEG weg. Sie erhielt die Note 3,8.5 Ihr Preis liegt bei etwa 500 Euro/550 CHF. Bei Neckermann ist die Anlage beispielsweise im Angebot.

ChillFlexPro AXP26U338CW von AEG

Im Test von “Haus & Garten Test” konnte sich die Suntec Advance 9.0 Eco als Siegerin durchsetzen.6 Die gibt es für circa 500 Euro/550 CHF im Handel. Bei Obi ist die online verfügbar.

Suntec Advance 9.0 Eco

Fazit und Empfehlung

Wenn die Sonne draußen brennt, ist der Gedanke an eine Klimaanlage verführerisch. Doch ihre Anschaffung sollte wohl überlegt sein.

Für Haus- und Wohnungsbesitzer empfehlen sich definitiv Splitgeräte, da diese wirklich das leisten, was sie versprechen. Problematisch an ihnen ist allerdings die Installation. Denn normalerweise muss dafür ein Mauerdurchbruch erfolgen und aufgrund des verwendeten, sehr klimaschädlichen Kühlmittels, darf nur eine Fachfirma die Montage vornehmen.

Wesentlich einfacher zu handhaben, sind Monoblock-Geräte. Leider kühlen diese nur im bescheidenen Umfang. Zudem sind sie laut und echte Stromfresser. Ihr Kühlmittel ist dafür relativ klimaverträglich. Mobile Klimageräte sind sie aus diesen Gründen wirklich nur jenen Haushalten zu empfehlen, die keine Alternative sehen. Wobei es diese Alternativen definitiv gibt, wie wir Ihnen nächste Woche zeigen werden.


Nächste Woche im Blog: Ventilatoren sind eine echte Alternative

Wen die Hitze plagt, der kann statt zur Klimaanlage zum Ventilator greifen. Die sind nicht nur wesentlich klimaschonender, sie sind auch gesünder – Stichwort: Erkältung durch Klimaanlage. Welche Ventilatoren wirklich gut sind, verraten wir Ihnen in der nächsten Woche.


Unsere Quellen:

  1. vgl. “10 mobile Klimageräte im Test 2020. Abkühlung auf Rädern”, vom 13.7.2020, https://www.haus-garten-test.de/test/testswohnzimmer/klimageraete-test-2020/, Abruf: 11.06.21
  2. vgl. „Klimageräte im Test: Mono­block oder Splitgerät?“, vom 10.06.21, https://www.test.de/Klimageraete-im-Test-4722766-4722772/, Abruf: 11.06.21
  3. vgl. “Je grösser, desto komplizierter”, vom 29.06.2019, https://www.blick.ch/wirtschaft/so-kommen-sie-ohne-kollaps-zu-einer-klimaanlage-je-groesser-desto-komplizierter-id15393652.html, Abruf: 22.06.21
  4. vgl. “5 Klimageräte Splitgeräte 06/2021”, https://www.test.de/Klimageraete-im-Test-4722766-5750894/, Abruf: 22.06.21
  5. vgl. “5 Klimageräte Mono­blöcke 06/2021”, https://www.test.de/Klimageraete-im-Test-4722766-5750893/, Abruf: 22.06.21
  6. vgl. “10 mobile Klimaanlagen im Test. Abkühlung auf Rädern”, https://www.haus-garten-test.de/test/testswohnzimmer/klimageraete-test-2020/, Abruf: 22.06.21
  7. Umrechnungskurs: 1,09 CHF = 1 Euro (Stand 22.06.21) – Alle CHF-Preise sind gerundet.