Sendung per Nachnahme 📦 Sichere und bessere Alternativen

Ist die Nachnahme wirklich sicherer als andere Zahlmethoden? Oder birgt auch sie Risiken? Wir nennen Ihnen die Alternativen, mit denen Sie bei privaten und gewerblichen Händlern einfacher und sicherer zahlen.

Sendung per Nachnahme bezahlen – die vermeintliche Sicherheit

Sie kaufen ein Produkt beim Händler XY. Der bietet unterschiedliche Zahlmethoden an unter anderem Nachnahme. Da Sie den Händler nicht kennen, glauben Sie mit einer Lieferung per Nachnahme auf der sicheren Seite zu sein. Immerhin sehen Sie ja das Paket, wenn Sie es bezahlen. Die Bestellung muss also da sein.

Doch diese Annahme trügt. Denn es gibt tatsächlich unseriöse Händler, besonders im privaten Bereich, die zwar ein Paket verschicken, aber darin ist dann nicht die gewünschte Ware. So haben wir es bei MyPaketshop etwa erlebt, dass ein Kunde statt eines iPhones ein kleines Holzbrett aus dem Nachnahme-Paket holte.

Deshalb möchten wir Ihnen heute einige Zahlmethoden ans Herz legen, mit denen Sie sicherer zahlen und im Falle der Fälle Käuferschutz geniessen.


Wir haben unseren Beitrag in zwei grosse Teile aufgeteilt. Im ersten Teil geht es um Zahlmethoden mit Käuferschutz beim Online-Shopping. Im zweiten Teil gehen wir auf Online-Bezahlung im privaten Bereich ein, wie etwa bei ebay-Kleinanzeigen.


Zahlmethoden mit Käuferschutz beim Online-Shopping

Kreditkarte

Gerade in der Schweiz ist die Kreditkarte eine der beliebtesten Bezahlmethoden überhaupt. Aber einige Nutzer sind vorsichtig, mit ihr im Internet zu zahlen. Kein Wunder, denn es gibt ja immer wieder Horrorgeschichten über Kreditkartenbetrug im World Wide Web. Doch tatsächlich ist die Zahlung per Kreditkarte wesentlich sicherer, als viele wissen. So können Sie, wenn Sie etwa eine Ware bezahlt haben und diese nicht bekommen, das sogenannte Chargeback-Verfahren auslösen. Das ist vergleichbar mit dem Käuferschutz anderer Zahlmethoden.

So geht das Chargeback-Verfahren:

1. Wenden Sie sich so schnell wie möglich an die Bank, von der Sie die Kreditkarte haben. Es nützt nichts, sich direkt an Visa oder Master zu wenden. (Ausgenommen davon ist American Express, hier müssen Sie sich direkt an das Kreditkarten-Unternehmen wenden.) In der Regel haben Sie 120 Tage Zeit, das Chargeback-Verfahren auszulösen.

2. Von Ihrer Bank brauchen Sie ein spezielles Formular, mit dem Sie die Abbuchung von Ihrer Kreditkarte widerrufen. Leider kennen einige Banken bzw. Bankangestellte dieses Verfahren nicht. Wenden Sie sich in diesem Fall bitte an einen Vorgesetzten und bleiben Sie auf jeden Fall hartnäckig.

3. Auf dem Formular müssen Sie angeben, was genau bei der Transaktion falsch gelaufen ist. In der Regel müssen Sie auch entsprechende Nachweise erbringen, etwa dass eine Lieferung nicht ankam u.ä.

Unser Tipp:

Bevor Sie das Chargeback Verfahren auslösen, kontaktieren Sie immer den Händler oder die Händlerin, um das Problem zu klären. Erst wenn das kein Erfolg hat, sollten Sie zu diesem Mittel greifen.

Weitere Informationen:

Wie Sie genau beim Chargeback-Verfahren vorgehen, verrät Ihnen dieser Ratgeber von finanztip.de.

PayPal

PayPal ist eine der beliebtesten Zahlmethoden im Internet. Das ist kein Wunder, denn das Bezahlen geht damit schnell und ein Paypal-Konto ist sehr einfach eingerichtet. Sie brauchen im Endeffekt nur eine E-Mail-Adresse und ein Bankkonto oder eine Kreditkarte.

Weiterhin bietet PayPal den berühmten Käuferschutz. Damit sind Ihre Einkäufe automatisch abgesichert, wenn Sie z.B. einen Artikel nicht erhalten. Wichtig ist nur zu wissen, dass nicht jede PayPal-Zahlweise automatisch den Käuferschutz bietet. So können Sie etwa über die Funktion „Geld senden“ Geld an jede E-Mail-Adresse schicken. Allerdings existiert dabei kein Käuferschutz. Um den zu geniessen, müssen Sie immer über den offiziellen PayPal-Button im Onlineshop den Zahlvorgang auslösen.

Unser Tipp:

Falls ein Verkäufer Sie darum bittet, aus Kostenersparnis oder anderen Gründen eine Paypal-Zahlung über „Geld senden“ vorzunehmen, dann lehnen Sie das ab. Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Betrüger.

Weitere Informationen:

Mehr Informationen zum PayPal-Käuferschutz hat die Stiftung Warentest auf Ihrer Webseite zusammengetragen.

Klarna

Klarna ist ein weiterer Zahlungsdienstleister im Internet. Besonders beliebt ist diese Zahlmethode, da sie es in vielen Fällen erlaubt, per Rechnung zu zahlen. Das hat für Sie als Kunde den Vorteil, dass Sie sich die Ware erst in Ruhe ansehen können, bevor Sie diese bezahlen. Bitte beachten Sie aber, Sie bezahlen den Rechnungsbetrag an Klarna und nicht an den Händler. Sie können also nicht einfach bei Falsch- oder Nichtlieferung die Zahlung verweigern, denn Sie sind gegenüber Klarna verpflichtet. Deshalb müssen Sie, falls es zu einem Problem kommt, unbedingt Klarna informieren.

Daneben gibt es auch Händler, die eine Sofortüberweisung per Klarna verlangen, was aber genauso sicher ist. Das Unternehmen bietet nämlich bei dieser Zahlmethode ebenfalls einen Käuferschutz an.

Weitere Informationen:

Mehr Informationen zum Käuferschutz von Klarna finden Sie auf der Webseite des Unternehmens.

Rechnung

Keine Frage, für uns Käuferinnen und Käufer ist die beste Zahlmethode die Rechnung. Dabei erhalten wir zuerst die Ware und wenn wir damit zufrieden sind, zahlen wir den Rechnungsbetrag. Aber nur wenige Onlineshops bieten diese Zahlmethode an. Es gibt nämlich auch unehrliche Käuferinnen und Käufer. Gerade kleinere Shops haben nicht die finanziellen und juristischen Möglichkeiten in aufwendigen Verfahren, die ausstehenden Beträge einzuklagen. Deshalb wird Rechnung leider nur vereinzelt als Zahlmethode im Netz angeboten.

Unser Tipp:

Wenn Sie bei einem Online-Shop schon länger Kund*in sind, fragen Sie, ob eine Zahlung per Rechnung möglich ist. Gerade Stammkunden wird ein solcher Service von vielen Shops gern gewährt.

Sichere Zahlmethoden beim privaten Online-Kauf / Verkauf

Beim privaten Handel im Internet ist die Nachnahme immer noch eine sehr beliebte Zahlmethode. Das liegt daran, dass der Käufer sein Paket erst bezahlt, wenn er es in den Händen hält. Der Verkäufer ist sicher sein Geld zu bekommen, da der Paketbote den Kaufbetrag kassiert.

Nachnahmen bereiten allerdings auch Probleme. So ist nicht gesagt, dass im Paket auch wirklich der richtige Artikel ist. Ausserdem sind die Gebühren dafür nicht unerheblich.

Als Alternative zur Nachnahme bieten sich die oben genannten Zahlmethoden an. Nur möchte nicht jeder Verkäufer ein Klarna- oder Paypal-Konto betreiben, nur um den gebrauchten Kinderwagen zu verkaufen.

Deshalb raten wir von My-Paketshop zu folgendem Vorgehen:

  • Setzen Sie sich selbst einen Höchstbetrag, auf den Sie zur Not verzichten können. Das können etwa 50 € sein. Artikel bis zu diesem Betrag zahlen Sie per Vorkasse an den Verkäufer. Bekommen Sie die Ware, ist alles in Ordnung. Sollten Sie diese nicht erhalten, ist es zumindest finanziell kein grosser Verlust. (Eine Anzeige sollten Sie in dem Fall aber auf jeden Fall erstatten.)
  • Bitten Sie den Verkäufer eine Zahlung per Paypal zu akzeptieren. Wenn der Verkäufer meint, dass die Gebühren dafür zu hoch seien, dann bieten Sie an, diese Gebühren zu übernehmen. Damit profitieren auch Sie vom Käuferschutz. (Bitte nicht „Geld senden“ verwenden, da kein Käuferschutz.)
  • Bei hochpreisigen Waren nutzen Sie einen Treuhandservice wie Paylax. Wie das funktioniert verraten wir ihn jetzt.

So funktioniert der Treuhandservice von Paylax

  1. Verkäuferin und Käufer einigen sich auf einen Preis.
  2. Der Käufer hinterlegt das Geld bei Paylax.
  3. Paylax informiert den Verkäufer, dass das Geld da ist.
  4. Der Verkäufer schickt die Ware zum Käufer.
  5. Der Käufer prüft die Ware und gibt das Geld frei.
  6. Der Verkäufer erhält sein Geld.

Vorteil dieses Verfahrens

Da das Geld auf dem Konto von Paylax liegt, kommen im Streitfall weder Käufer noch Verkäufer ran. Erst wenn sie sich geeinigt haben, wird das Geld ausgezahlt. Falls es zu einem Rechtsstreit kommen sollte, liegt das Geld sicher bei Paylax.

Nachteil des Verfahrens

Natürlich will Paylax Geld verdienen, deswegen ist der Service nicht umsonst. Pro Treuhandzahlung werden Gebühren im Bereich von 1% bis 0,35% des Verkaufspreises für jede Partei fällig. Ist dem privaten Verkäufer das zu viel, können Sie als Käufer anbieten, diese Gebühren komplett zu übernehmen.

Die genauen Gebühren und Rechenbeispiele finden Sie auf der Webseite von Paylax.

Fazit von MyPaketshop zu den Nachnahme-Alternativen

Im Jahr 2020 gibt es viele, wesentlich bessere Zahlmethoden, die gerade für Käufer mehr Sicherheit bieten, als die Nachnahme. Beim normalen Online-Shopping sollten Sie generell darauf achten, dass Ihre Zahlmethode auch über einen Käuferschutz verfügt. Beim privaten Onlinehandel nutzen Sie bei hochpreisigen Artikeln einen Treuhandservice wie etwa Paylax. So können Sie sicher sein, dass Sie auch wirklich Ihre Ware erhalten. Der Verkäufer wiederum weiss, dass er sein Geld bekommt.


Nächste Woche im Blog

In der nächsten Woche erklären wir Ihnen, warum Neukunden bei der Erstabholung immer persönlich vorbeikommen müssen. Das mag unnötig erscheinen, aber der Schein trügt. Weshalb? Das erfahren Sie am kommenden Freitag.