Starterlaubnis: Amazons Drohnen-Flotte darf abheben

Schon lange wird über die Lieferung von Paketen per Drohne geredet. Jetzt hat Amazon in den USA grünes Licht von der US-Luftfahrtbehörde bekommen. Erobern automatische Drohnen bald den Luftraum?

Kurzer Rückblick

Es war schon 2013, als Amazon ankündigte, Sendungen per Drohne zu den Kund*innen bringen zu wollen. Ja, das war so lange her, dass viele glaubten, es wäre nur ein PR-Gag gewesen. Dann hieß es im August letzten Jahres, dass Amazon bei er amerikanischen Luftaufsichtsbehörde FAA beantragt hätte, mit Drohnen Bestellungen bis zu einer Masse von 2,5 kg an Prime Kunden zu liefern.

(Wir berichteten: https://www.mypaketshop.com/onlineshopping/amazon-shoppen-in-der-zukunft/?preview_id=8099&preview_nonce=710680ea9f&preview=true&_thumbnail_id=8100)

So sieht eine Amazon-Lieferung per Drohne aus

Es handelt sich um die erste Amazon-Lieferung per Drohne unter realen Bedingungen. Der Flug fand am 7.12.2016 statt. Ist also schon eine Weile her.

Konkurrenz durch Google

Während Amazon plante, machte Google bereits Nägel mit Köpfen. Mit seiner Tochter Wing liefert das Unternehmen schon seit einiger Zeit Pakete per Drohne aus, so etwa in Australien. (Hier mehr dazu.)

Nun zieht der Handelskonzern aber nach.

Am Montag gab es grünes Licht

Am 31. August 2020 meldete nun der Handelskonzern, dass die Luftverkehrsbehörde FAA den Amazon-Drohnen die nötige Zertifizierung erteilte. Was aber nicht bedeutet, dass jetzt überall in den USA Amazon-Lieferungen durch die Luft sausen.

Lieferung per Drohne immer noch Zukunftsmusik

Es wird noch eine Weile dauern, ehe die „Prime-Air“-Drohnenflotte den Himmel erobert. Zum einen muss die elektronische Lieferdrohne noch perfektioniert werden. Zum anderen muss die FAA Regeln für automatisierte Drohnenflüge erstellen. Beispielsweise gibt es noch keine Grenzwerte für den Lärmausstoß der Fluggeräte oder ein System, um den Luftraum zu überwachen, den Drohnen nutzen.

Wie sieht es in der Schweiz aus?

Wie bekannt, hat Amazon KEINEN schweizerischen Ableger. Deshalb wird der Konzern hier auch keine Lieferung per Drohne vornehmen. Doch die Schweizer*innen müssen deshalb nicht auf die futuristische Transportart verzichten. Die Schweizer Post betreibt mit der US-Firma Maternet seit 2018 ein Drohnen-Liefer-Projekt. Die Testphase startete 2017. Hier werden vor allem Blutproben, Medikamente und medizinische Proben zwischen Krankenhäusern in Lugano (Kanton Tessin) und Zürich hin und her transportiert.

Allerdings gab es im Frühjahr 2019 zwei Abstürze der Drohnen. Dabei kam niemand zu Schaden, aber die Post setzte das Projekt aus. Eine Kommission von Luftfahrtexperten überprüfte daraufhin das Sicherheitskonzept der Drohnen-Lieferung und hatte keine Bedenken, den Transport wieder aufzunehmen. Seit 27.01.2020 fliegen also wieder die Drohnen der Schweizer Post zwischen Krankenhäusern und Laboren. Bis diese aber Pakete und ähnliches zu Endkund*innen bringen wird es noch eine Weile dauern.

(Quelle: Werner Pluta: Schweizer Post nimmt Drohnenlieferungen wieder auf, https://www.golem.de/news/matternet-schweizer-post-nimmt-drohnenlieferungen-wieder-auf-2001-146256.html, abgerufen am 04.09.20)

Meine Meinung zu den Drohnen-Plänen von Amazon

„Ich bin wirklich gespannt, wie es weiter geht. Werden in 5 Jahren Drohnen zu MyPaketshop kommen, um Lieferungen abzugeben? Wer weiß? Vielleicht brauchen wir dann neben der Laderampe für LKWs noch einen Drohnenlandeplatz. Auf jeden Fall werden wir dann bereit sein und auch diese Bestellungen professionell für Sie entgegennehmen.“

Simon Kühn


Nächste Woche im Blog

In der nächsten Woche geht es um den Weltkindertag. Der Beitrag sollte eigentlich bereits heute kommen, aber aufgrund der Aktualität des Amazon-Themas, haben wir ihn um eine Woche verschoben.