Betrug auf eBay Kleinanzeigen

Update – Vorsicht Falle: Betrug durch Verkäufer bei Kleinanzeigen!

Betrugsmaschen auf Kleinanzeigen betreffen beide Seiten. So gibt es betrügerische Verkäufer*innen, aber auch betrügerische Käufer*innen. Wir nennen Ihnen die beiden wichtigsten Maschen, sodass Sie NICHT hereinfallen.

(Update 27.11.23: Neuer Name Kleinanzeigen statt eBay Kleinanzeigen und neue Sicherheitsservices von Kleinanzeigen.de z. B. Treuhandservice)

eBay Kleinanzeigen heißt jetzt Kleinanzeigen

eBay Kleinanzeigen wurde im Juni 2021 von Adevinta übernommen. Adevinta ist der weltweit führende Anbieter von Online-Kleinanzeigenmärkten. Damit die Umstellung auf den neuen Eigentümer nicht allzu viel Verwirrung bei allen Nutzenden der Plattform hinterlässt, wurde der Name ebay Kleinanzeigen einfach auf Kleinanzeigen gekürzt. Immerhin zählt die Website zu den meistbesuchten im deutschsprachigen Internet und erreicht rund zwei Drittel aller Internetnutzer in Deutschland.

Trotz des Namenswechsels verspricht CEO Paul Heimann, dass sich für die Nutzer nicht viel ändern wird – „Kleinanzeigen bleibt Kleinanzeigen“. Die Plattform plant, eine Alternative zum klassischen E-Commerce zu bieten, die sicher, unterhaltsam und komfortabel ist. Neben dem neuen Markennamen werden auch Änderungen am Markenlogo vorgenommen. Die Überarbeitung des Markenauftritts soll bis Mitte 2024 abgeschlossen sein.

Neue Sicherheit für alle Nutzenden von Kleinanzeigen

Auf Kleinanzeigen gibt es jetzt die Funktion „Direkt kaufen“, um den Kauf bzw. Verkauf über die Plattform zu beschleunigen. Private Verkäufer mit Festpreisangeboten ermöglichen direkte Käufe ohne vorherige Kontaktaufnahme. Die Bezahlung erfolgt über die Funktion „Sicher bezahlen“, die Käufer- und Verkäuferschutz bietet. Das Geld wird dabei treuhänderisch verwahrt, bis der Käufer den ordnungsgemäßen Warenerhalt bestätigt.

Weiterhin gibt es jetzt eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, um Anmeldungen zu sichern. Kleinanzeigen warnt in diesem Zusammenhang vor Phishing-Attacken und betont, dass die Nutzung von „Sicher bezahlen“ ausschließlich in den Apps oder auf der Website erfolgen soll. Nutzer dürfen keine sensiblen Informationen auf unbekannten Internetseiten eingeben. Kleinanzeigen bietet auch eine integrierte Versandmöglichkeit an, um den gesamten Kauf- oder Verkaufsprozess über die Plattform abzuwickeln.

So werden Käufer*innen reingelegt

Trauriger Anlass

Im März 2019 fragten vermehrt Kund*innen bei uns nach, ob eine Lieferung für sie eingetroffen sei. Wir wollten wissen, von wem die Bestellung kommen soll. So gut wie immer lautete die Antwort: Von einem privaten Verkäufer bei Kleinanzeigen. Und praktisch nie ging diese Lieferung in unser Lager ein. Warum? Es gab nie ein Paket, denn leider gab bzw. gibt es auf Kleinanzeigen (früher eBay-Kleinanzeigen) eine Betrugsmasche. Das Gemeine daran: Sie funktioniert trotz Zahlung per PayPal, was ja eigentlichen Käuferschutz bietet.

Gebrauchtes auf Kleinanzeigen (früher eBay Kleinanzeigen) zum Schnäppchenpreis

Allein im Januar 2019 besuchten über 30 Millionen Menschen Kleinanzeigen.de (früher eBay Kleinanzeigen) in Deutschland, wie jeder bei Statista nachlesen kann. Kein Wunder, dass eine derart große Reichweite auch Betrüger*innen anlockt. Dabei gibt es schon seit Jahren verschiedene Betrugsmaschen auf der Plattform. Aber dieser Betrug ist besonders raffiniert, da er eine Funktion bei PayPal ausnutzt, die eigentlich eine gute Sache ist. Selbst das Unternehmen warnt davor.

Wie funktioniert die Betrugsmasche?

1. Schnäppchen auf Kleinanzeigen.de (früher eBay Kleinanzeigen) an

Zunächst wird eine Anzeige vom Betrüger bei Kleinanzeigen platziert. In aller Regel wird hier ein gebrauchter, aber dennoch sehr beliebter Artikel angeboten. Das können Smartphones und Spielkonsolen sein, aber auch Babyphones oder Schulranzen. Der Kreativität der Kriminellen sind da keine Grenzen gesetzt.

2. Käufer nimmt Kontakt über Kleinanzeigen auf

Ein ahnungsloser Kleinanzeigen-Nutzer stößt auf das Angebot und schreibt dem betrügerischen Verkäufer. Der reagiert meist extrem schnell und bietet an, die Ware zu schicken. Eine Abholung ist NIEMALS möglich, denn der Verkäufer ist unterwegs oder im Urlaub, im Umzugsstress usw. Auf jeden Fall kann der Artikel nur versendet werden.

3. Verkäufer will Zahlung per PayPal

Jetzt kommt das Raffinierte. Der Verkäufer bittet den Käufer, den Artikel per PayPal zu zahlen und die Option „Freunde & Familie“ zu verwenden, denn er will an PayPal keine Gebühren abgeben. Außerdem dauert es sonst bis zu 21 Tage, ehe er sein Geld bekommt, aber er braucht es sofort. Der Käufer willigt ein. Er will ja dem netten Verkäufer entgegenkommen. Und wer möchte schon PayPal Geld in den Rachen werfen?

4. Artikel kommt nicht – das Ende der Betrugsmasche

Der Artikel kommt nicht an. Der Anbieter reagiert auf Kontaktversuche nicht mehr.

5. Käuferschutz von PayPal? Fehlanzeige!

Da sagt sich der Käufer: Ich hab mit PayPal bezahlt, da gibt es doch den Käuferschutz. Er wendet sich an PayPal und erfährt, dass der Käuferschutz NICHT für die Option „Freunde & Familie“ gilt. Damit ist das Geld also endgültig weg und der Käufer betrogen. Er kann nur noch eine Anzeige wegen Betrugs erstatten.

Wie schützen sich Käufer vor Betrug durch Verkäufer?

Bei dieser konkreten Masche ist es sehr einfach, nicht betrogen zu werden. Nutzen Sie generell nie die PayPal-Option „Freunde & Familie“, um Geld an Unbekannte zu überweisen. Ihr Käuferschutz fällt dann nämlich weg.

Vorsicht bei Kleinanzeigen.de: Generelle Tipps

  • Ware direkt beim Verkäufer abholen – immer noch der sicherste Weg
  • als Käufer niemals per Überweisung, Bargeldtransfer usw. in Vorkasse gehen
  • wird der Artikel versendet, dann immer mit normalem PayPal bezahlen
  • Zahlungsmethode PayPal „Freunde & Familie“ wirklich nur für Freunde und Familienmitglieder verwenden
  • Vorsicht, wenn Neuware extrem günstig angeboten wird
  • im Zweifelsfall Verkäufer anrufen – Betrüger sind oft gar nicht telefonisch erreichbar

PayPal „Freunde & Familie“ auch in Schweiz

Schweizer können seit Sommer 2018 die PayPal-Option „Freunde & Familie“ nutzen. Das ist eine Erleichterung, wenn Sie bargeldlos Ihrem Sohn oder Tochter eine Kleinigkeit zukommen lassen wollen oder einem Kollegen etwas auslegen. Doch für den Kauf auf Kleinanzeigen birgt das Risiken. Auch wenn der Verkäufer dadurch Mehrkosten hat, bestehen Sie auf einer klassischen PayPal-Zahlung mit Käuferschutz. Sie können ihm ggf. anbieten, die Gebühren zu übernehmen, falls Sie diesen Artikel unbedingt haben wollen.

Hinweis: Inzwischen bietet Kleinanzeigen.de (früher eBay Kleinanzeigen) die Funktion „sicher zahlen“ an. Sie können damit direkt in der App den Kauf bezahlen und das Geld wird an einen Treuhandservice überwiesen. Erst wenn Sie Ihre Ware erhalten haben, gibt der Treuhandservice das Geld für den Verkäufer frei. (mehr dazu erfahren Sie hier: Sicherheit bei Kleinanzeigen.de: Unser Tipp für Ihren Kauf bei Privat)

Unbedingt MyPaketshop nutzen

Als Lieferadresse ist beim Einkaufen auf Kleinanzeigen.de natürlich MyPaketshop die erste Wahl. Erfahrungsgemäß versenden nämlich Privatpersonen nur sehr ungern ins Nicht-Europäische-Ausland. Der bürokratische Aufwand ist ihnen zu hoch und sie fürchten mögliche Kosten für Zoll etc.

Mit einer deutschen Lieferadresse können aber Sie als Schweizer(in) Ihrem deutschen Verkäufer eine Adresse in Deutschland anbieten, an die er wie gewohnt sein Paket verschicken kann.

MyPaketshop nimmt dann Ihre Sendung 6 Tage die Woche an und lagert Sie sicher für Sie ein.


2. So werden Verkäufer*innen hinters Licht geführt

Ablauf des Betrugs

1. Verkäufer*in wird von Käufer*in aus Ausland kontaktiert

Sie stellen einen Artikel wie iPhone, MacBook, Vollformat-Kamera oder ähnlich Hochpreisiges bei Kleinanzeigen.de (früher eBay Kleinanzeigen) ein. Meist reagiert innerhalb kürzester Zeit jemand aus dem Ausland. Oft sind es sogar mehrere Mails von mehreren Interessenten aus dem Ausland. Die Interessenten fragen Sie, ob Sie die Ware auch ins Ausland versenden.

2. Sie bieten Auslandsversand an

Nun sind Sie ein freundlicher Mensch und bieten den Versand ins Ausland an. Oft fragen die Interessenten dann nach den Versandkosten und wie viel der Artikel insgesamt kostet. Sie recherchieren das Auslandsporto und teilen den Gesamtpreis dem Interessenten mit.

3. Interessent will Geld überweisen

Der potenzielle Käufer verspricht Ihnen, das Geld gleich am nächsten Tag zu überweisen. Doch das Geld kommt nicht auf Ihrem Konto an. Sie fragen nach, und der Interessent meint, die Bank hätte zu gehabt, oder er hätte keine Zeit gehabt usw. Er verspricht Ihnen abermals, das Geld zu überweisen. Er bietet sogar an, einen Beleg von der Bank per Mail zu schicken, der beweist, dass die Summe überwiesen wurde.

4. Bankbeleg kommt zu Ihnen

Am nächsten Tag teilt Ihnen der Käufer mit, dass er das Geld überwiesen hat. Und er will auch, dass Sie die Ware ganz schnell versenden. Seine Bank schickt Ihnen sogar eine Bestätigung per Mail, dass die Überweisung auf Ihr Konto stattfand. Da es sich um eine internationale Überweisung handelt, kann es aber mehrere Tage dauern, bis das Geld auf Ihrem Konto zu sehen ist.

5. Ware verschickt, Geld nie erhalten

Natürlich kommt nie Geld auf Ihrem Konto an. Und wenn Sie den Artikel verschickt haben, dann ist er unwiderruflich verloren.

Daran erkennen Sie die Masche:

  1. Käufer*in aus dem Ausland
  2. Käufer*in erst kurz bei Kleinanzeigen.de (früher eBay Kleinanzeigen) angemeldet
  3. Meist schlechtes Englisch
  4. Mail von der Bank strotzt vor Schreibfehlern
  5. Bank-Mail nicht von der Domain der Bank gesendet

Generell sollten Sie:

Wenn Sie den Versand ins Ausland anbieten wollen, lassen Sie sich NIEMALS durch die Käufer*innen unter Druck setzen. Warten Sie immer den Geldeingang auf Ihrem Konto ab.

Überprüfen Sie die Empfängeradresse beispielsweise bei Google Maps. Steht da wirklich ein Wohnhaus oder ist es nur ein Industriegelände?

Lassen Sie sich nicht darauf ein, nur einem Überweisungsbeleg zu vertrauen.

Wichtiger Hinweis für Verkäufer zu „sicher bezahlen“

Die Funktionen „sicher bezahlen“, die es in der App von Kleinanzeigen.de (früher eBay Kleinanzeigen) gibt, bietet Ihnen als Verkäufer auch einen umfassenden Schutz. Mehr dazu erfahren Sie hier: Verkäuferschutz auf Kleinanzeigen.de